Der partizipatorische Prozess von SMART beginnt: erste Veranstaltung am Pilotstandort Resia
Die Gemeinde Resia ist bereit, einen zugänglichen Tourismus für alle und durch alle neu zu beleben!
Am 4. September 2020, um 18.30 Uhr, fand im Bildungszentrum "La Tana" in Lischiazze die Veranstaltung zur Präsentation des partizipatorischen Workshops statt, der im Rahmen des Projekts SMART vom Theaterproduktionszentrum la Piccionaia in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Resia organisiert wurde.
Was ist ein partizipatorischer Workshop?
Dabei handelt es sich um ein Laboratorium, in dem Bürger und Tourismustreibende zusammenarbeiten, um einen Silent-Play-Rundgang zu erstellen - ein innovatives Instrument, das es ermöglicht, das Kultur- und Naturerbe des Gebiets aufzuwerten.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Resia, Anna Micelli, eröffnete das Treffen gemeinsam mit Stadträtin Verdiana Morandi, die kurz die Hauptziele des Projekts SMART erläuterte und dabei den stark inklusiven Charakter und die Bedeutung der Bürgerbeteiligung an dem grenzüberschreitenden Projekt hervorhob.
Bei dieser Gelegenheit wurde die Online-Kampagne "Machen Sie mit!" gestartet, die auf der Website von SMART aktiv ist und sich der Sammlung von für die Gemeinschaft zugänglichen Inhalten widmet, wie zum Beipiel Texten, Dokumenten, Audiodateien, Fotos oder Videos, welche die Kultur, Geschichte und Landschaft ihres Heimatortes beschreiben.
Anschließend wurde eine Silent-Play-Route simuliert, ein Wandergespräch mit Start- und Zielort im Bildungszentrum "La Tana" in Lischiazze entlang des ersten Teils des Weges, der zum Fontanone Barman führt.
Während der Themenwanderung präsentierte und erläuterte der Schauspieler Carlo Presotto das Silent-Play-Gerät, und die Dramaturgin Paola Rossi bezog die Teilnehmer in lokale Kultur- und Umweltthemen ein. Am Ende der Simulation gab es eine kurze Diskussion mit den Teilnehmern.
Der Meinungsaustausch brachte zwei besonders gute Ideen für die Gemeinde Resia hervor: Die erste Idee sieht vor, beim geplanten Workshop ein besonderes Modul zur Schaffung von Namenszeichen für Menschen mit Hörbehinderungen einzurichten, welche mit Hilfe der Daktylologie (Nachzeichnen der grafischen Abfolge der Buchstaben, aus denen das Wort besteht) realisiert werden sollen. Die zweite Idee betrifft die Schaffung eines spezifischen Namenszeichens für die Gemeinde Resia, das bis heute fehlt. Alle Zeichennamen, die erstellt werden, werden Teil des offiziellen Vokabulars der Italienischen Gebärdensprache LIS.
An der Veranstaltung nahmen mehr als 25 Personen teil, Bürger aller Altersgruppen, einschließlich Teilnehmer mit Hörbehinderungen, Kultur- und Tourismustreibende und Vertreter lokaler Behörden, die an der Förderung der barrierefreien Zugänglichkeit für alle interessiert sind.
Wichtig war der Beitrag der LIS-Dolmetscherin Sara Facchinutti während der gesamten Veranstaltung, die es gehörlosen Menschen ermöglichte, aktiv an der Begegnung teilzunehmen.
Auch während der Themenwanderung wurden immer wieder Pausen eingelegt, um die Übersetzung in Gebärdensprache zu erleichtern und den Teilnehmern Raum zu geben, ihre Ideen, Vorschläge und Wünsche zu äußern.
Das Treffen bot die Gelegenheit, die Kultur der Zugänglichkeit und des Natur- und Kulturerbes als gemeinsames Gut im Einklang mit den strategischen Zielen des Projekts SMART zu fördern.
Dank der Veranstaltung wurde die Bedeutung der Gebärdensprache LIS unterstrichen. Durch die Schaffung neuer Gebärdennamen, die zur Bereicherung des LIS-Vokabulars beitragen werden, wurde ein wichtiger Schritt in diese Richtung unternommen.
Alle Aktivitäten wurden in Übereinstimmung mit den Anti-Covid-Sicherheitsvorschriften durchgeführt.
Finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020