Eine Gemeinschaftskarte für Saalfelden
Vom 11. bis 13. Juni fand am Pilotstandort Saalfelden ein intensiver Gemeinschaftsworkshop statt, der im Rahmen des Interreg-Projekts SMART - Small Alliance Representing Territories organisiert wurde.
Ziel des Workshops war es, eine Gemeinschaftskarte von Saalfelden am Steinernen Meer in Form einer Reihe von Geschichten zu erstellen, die bei einem Spaziergang um den Ritzensee angehört werden können. Der Workshop fand mit 8 Teilnehmern pro Tag im Museum Schloss Ritzen statt und wurde vom Projektpartner La Piccionaia und von Andrea Dillinger vom Museum Schloss Ritzen geleitet.
Am ersten Tag begannen wir mit einem Stadtplan von Saalfelden, auf dem jeder Teilnehmer einen Post-it-Zettel mit seinem Namen an einer für ihn bedeutsamen Stelle in der Umgebung anbringen musste. So identifizierte beispielsweise Karl den Gipfel des Breithorns, Petra den Hügel in der Nähe ihres Hauses, Johannes den Guglhupf, einen Hügel in der Nähe des Museums, auf dem historische Funde gemacht wurden und Erik die Einsiedelei am Palfen.
Am zweiten Tag konzentrierte sich der Workshop auf den Ritzensee:
Jeder Teilnehmer versuchte, seine Beziehung zum See zu definieren, indem er Post-it-Zettel mit seinem Namen an einem Punkt entlang des Weges anbrachte und dann seine Geschichte erzählte.
Die Antworten der Teilnehmer waren suggestiv: Andrea wählte z.B. einen Aussichtspunkt hoch oben auf dem Hügel, von dem aus sie bei der Ankunft im Dorf den See sehen konnte. Johannes wählte zwei Bänke auf der Anhöhe des Weges aus, von wo aus man das ganze Dorf überblicken kann und die städtische Entwicklung, die Höhe der neuen Gebäude und in gewisser Weise die Veränderungen des Gebietes verfolgen kann. Ernst wählte die Stelle aus, an der man früher von der Skisprungschanze gesprungen ist, wo es vor dem Bau des Sees im Jahr 1953 einen Skilift gab. Tammo, der aus Bremen und von der Nordsee kommt, erzählte von der seltsamen Vorstellung, sich das Meer vorzustellen, während er auf den See hinaus schaut.
Am dritten und letzten Tag wurden die Geschichten und Erinnerungen der Teilnehmer aufgezeichnet. Joseph, Maria, Elizabeth, eine weitere Maria, Eileen und Laura erläutern die Beziehungsdimension, die der See hervorbringt, indem sie sagen, dass man beim Spazierengehen die Menschen grüßt, denen man begegnet. Eileen und Laura liefern dann einen generationenübergreifenden Blickwinkel, der bestätigt, dass die Wahrnehmung von Gemeinschaft dennoch ein generationenübergreifendes Element ist.
Am Ende der Arbeit werden die gesammelten Tonaufnahmen zu einem Silent-Play-Rundgang um den See mit musikalischer Umrahmung zusammengestellt. Die vorgeschlagene Route ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- Das Museum, die Qualität des Ortes, der Hirsch vor dem Museum.
- Die Feste, der Sport, die Begegnungen, der See als Beziehungsort.
- Die Thor-Kapelle und das geschützte Biotop am Ende des Sees.
- Die Geschichten über das Skifahren und damalige Schulwettbewerbe.
- Ein Blick auf die umliegenden Berge.
- Die Einsiedelei als Ort des Friedens.
- Die Bänke mit Blick auf den See und das Dorf.
- Das Restaurant.
- Eine Reflexion über Saalfelden aus dem ersten Workshop.
- Erinnerungen und Geschichten über den See.
- Die Freifläche vor dem Museum, auf der Veranstaltungen und Treffen stattfinden.
Finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg Italien-Österreich V-A 2014-2020