Finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg Italien-Österreich V-A 2014-2020
23. Malling Hansen
Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche schrieb hingegen mit der Malling Hansen, der dänischen „Scrivekugel“ oder Schreibkugel, die 1867 als erste Schreibmaschine in Serie hergestellt und verkauft wurde. Ihr Erfinder, der Pastor Johan Rasmus Malling Hansen war Direktor einer Schule für Gehörlose in Kopenhagen. Durch die Arbeit mit den Gehörlosen beobachtete Malling Hansen, dass mit der Gebärdensprache 12 Zeichen in der Sekunde mitgeteilt werden konnten, während man beim Schreiben mit der Hand nur 4 Buchstaben pro Sekunde schreiben konnte. Dies brachte ihn auf die Idee, eine Schreibmaschine zu bauen, mit der man ähnlich schnell oder noch schneller schreiben konnte. Hansen erhielt auf verschiedenen Weltausstellungen Auszeichnungen und Goldmedaillen für seine Erfindung. Mit 700 bis 800 Anschlägen pro Minute war sie extrem schnell, konnte sich aber gegen die amerikanischen Typenkorbschreibmaschinen auf dem Markt nicht durchsetzen.
Sie wurde in geringen Stückzahlen in Dänemark, Deutschland, Österreich und Frankreich verkauft. Ihre Verbreitung blieb gering, die Zeit war noch wohl nicht reif für solch eine Erfindung. Auch der für die damalige Zeit sehr hohe Preis von 400 Gulden begrenzte die Absatzmöglichkeiten der Schreibkugel.
In der Hubenstrasse, gegenüber dem Museum, sehen Sie ein Plakat von Joseph Kosuth, dem bekannten amerikanischen Künstler und Mitbegründer der Konzeptkunst, der die Malling Hansen zusammen mit einem Ausspruch des Philosophen Friedrich Nietzsche abgebildet hat. Das Werk entstand 2002 aus einem Gemeinschaftsprojekt des Schreibmaschinenmuseums und des „Museion“, des Museums für zeitgenössische und moderne Kunst in Bozen.
23. Malling Hansen
Südtiroler Pilotmaßnahme mitfinanziert von der Stiftung Südtiroler Sparkasse