13. Indexschreibmaschinen

In der kleinen Hängevitrine sehen Sie einige sehr seltene Schreibmaschinen. Der in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts beginnende Boom in der Schreibmaschinenherstellung hat die unterschiedlichsten Modelle hervorgebracht. Die verschiedenen Erfinder haben sich, trotz des Erfolges von Remington, an die Konstruktion einer Schreibmaschine gewagt. Dabei hat man sich vor allem auf sehr kleine, handliche und preislich sehr günstige Modelle konzentriert. Denn nur was billig war, konnte die Massen begeistern. Mark Twain hat für die erste Remington noch 150 Dollar bezahlt, und auch die nachfolgenden Modelle waren für Privatpersonen kaum erschwinglich.

Die „Dollar“ ganz rechts in der Vitrine, hat ihren Preis sogar im Namen enthalten. Kaum zu glauben, dass viele dieser ehemaligen Verkaufsschlager heute kaum noch zu finden sind. Der sehr niedere Preis der Geräte hat wohl schon damals eine Wegwerfgesellschaft begünstigt.

Von der Baby-Simplex ist beispielsweise nur mehr dieses eine Exemplar bekannt. Sie wurde 1901 in New York hergestellt und ist die weltweit kleinste, nur 15 Gramm schwere Schreibmaschine. Die meisten der hier ausgestellten Modelle funktionieren nach einem Indexsystem, wobei entweder ein Zeiger zum Buchstaben gebracht werden muss oder eine Scheibe mit den Buchstaben einfach in die richtige Position gedreht und dann auf das Papier gedrückt wird.

Viele dieser sehr einfach zu bedienenden Schreibmaschinen waren vor allem als Reiseschreibmaschinen sehr beliebt. Ein Kuriosum bildet die “Diskret”, ganz links, aber auch die “Karli”, die davor steht. Beide Schreibmaschinen kommen aus Deutschland. Die Karli, eine sehr seltene Typenstabmaschine ist in den 20er Jahren hergestellt worden. Die Diskret wurde um die Jahrhundertwende in Karlsruhe erzeugt und mit dem Namen “Geheim-und Weltschreibmaschine” beworben. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um eine Schreibmaschine, mit der man Texte verschlüsseln, also in Geheimschrift schreiben konnte. Die beiden Scheiben, jeweils mit dem Alphabet versehen, konnten zueinander verschoben werden, wodurch sich eine Verschlüsselung des Textes ergab.